Geschichte der Fernwärmeversorgung Ludesch GmbH
Die Agrargemeinsaft Stocklosungsfonds Ludesch befasste sich seit einigen Jahren mit der Realisierung eines Fernwärmeheizwerkes um Holz,
von schlechter Qualität besser und unabhängig verwerten zu können. Mit dem Neubau des Gemeindezentrums wurde das Thema Fernwärme aktuell und zu
einer Herausforderung für die Agrargemeinschaft. Nach reiflicher Überlegung wurde mit den Planungsbüros M+G Ing. Roland Mayrhofer und Synergy Ing. Martin
Gludovatz ein Konzept erarbeitet.
Im Juni 2004 wurde in einer außerordentlichen Vollversammlung der Agrargemeinschaft Stocklosungsfonds Ludesch die Gründung der
Fernwärmeversorgung Ludesch GmbH mit fast 100 Prozent beschlossen.
Eventuell besser: Die Gemeindevertretung - Vorsitz Bürgermeister Paul Ammann und Mitarbeit Gruppe E5 - fasste
zudem den Beschluss alle öffentlichen Gebäude an das Fernwärmenetz anzuschließen.
Die Fernwärmeversorgung Ludesch GmbH und ihre Kunden
sorgen für eine starke Reduktion der Umweltschadstoffe und verbessern so die Luftqualität in Ludesch.
Neubau Biomasse Fernwärme Ludesch
Zur Ortsversorgung der Gemeinde Ludesch wurde eine zentrale Heinzanlage für Walhackgut errichtet. Die Kesselleistung für
die Ausbauphase 1 liegt bei 850kW.
Für eine spätere Erweiterung (Ausbaustufe 2) wurden die Flächen für die zweite
Kesselanlage, mit nochmals 850kW Leistung, bereits vorgesehen.
Die Kesselanlage ist mit einer pneumatischen und vollautomatischen Abreinigungseinheit
ausgestattet die eine Wartung sehr vereinfacht und zudem den Wirkungsgrad
der Anlage erhöht.
Um einen Sommerbetrieb mit geringen Kessellasten und optimierten Kessellaufzeiten zu sichern, bzw. um Spitzenlasten abzudecken zu können,
ist derzeit ein Schichtladespeicher mit 25.000 Liter Inhalt installiert. Bei Erweiterung der Anlage mit einer 2. Kesselanlage (Ausbaustufe 2)
wird nochmals ein Schichtladespeicher mit 25.000 Litern mit der Gesamtanlage gekoppelt und dann über ein Speichervolumen von 50.000 Litern verfügen.
Für eine später geplante Solaranlage ist der Schichtladespeicher mit "Lanzenanschlüssen" ausgestattet. Mit dieser Maßnahme kann die
Anlage im Sommerbetrieb noch effizienter betrieben werden. Die Brennstofflagerung erfolgt in einem Tagesbunker mit ca. 150m³ Inhalt.
Die Versorgung mit Hackgut erfolgt über das Hackschnitzelzentrallager in der Gemeine Thüringen.
Bei Bedarf ist so eine rasche Befüllung mit Brennstoff gewährleistet.
 |
TL - Hackschnitzellager |
Die Austragung des Hackgutes aus dem Tagesbunker erfolgt über einen hydraulischen
Schubboden.
Derzeit ist an die Anlage ein Fernwärmenetz von ca. 1560m gekoppelt. Im Zuge einer Auschlusserhebung soll dieses Netz erweitert werden.
Das Rohrnetz besteht aus Stahlrohren mit PU-Fertigisolierung und einem Leckwarndraht und ist ca. 100cm unter der jeweiligen Geländeoberkante
verlegt.
Der derzeitige Energieabgabe an das Fernwärmenetz der 1.Ausbaustufe beträgt
ca. 1.300.000 kWh/a.
Die projekttierte Vorlauftemperatur beträgt 85°C, wobei eine Spreizung von 30°C zur Rücklauftemperatur
angestrebt wird.
Zur Absicherung der Anlage wurde eine thermische Ablaufsicherung und eine Rückbrandsicherung eingebaut.
Bauausführung
Mit den Bauarbeiten beim Biomasseheizwerk sowie beim Fernwärmeleitungsnetz wurde am 02.September 2004 begonnen.
 |
Spatenstich im September 2004
|
Die Inbetriebnahme erfolgte am 09.Dezember 2004. Die gesamten Arbeiten wurden in 2 Bauphasen ausgeführt.
 |
Inbetriebnahme der Fernwärmeversorgung Ludesch
|
Das Heizwerk ist bis auf den Zugangsbereich und die Bunkeröffnungen (Befüllöffnungen) komplett unterirdisch errichtet worden. Die Ausführung erfolgte
in Massivbauweise (Stahlbeton).
Größe des Bauwerks:
Länge 21,40m
Breite 13,40m
Tiefe unter Terrain 5,50m
Verbaute Massen:
Beton: 350m³
Armierungsstahl: 30.000kg
|